Zum Abschied leise „Servus“

Kolumne Gelnhäuser Tageblatt, März 2017

Manchmal weiß man, dass etwas vorbei ist. Und wenn es dann so weit ist, kommt doch die Wehmut stärker hoch als man denkt. Schon viele meiner Kolleginnen und Kollegen haben den Abschied des Gelnhäuser Tageblattes in ihren Kolumnen bedauert und beklagt. Das hier ist definitiv die wohl letzte Kolumne des GT und deshalb noch einmal in unser aller Namen ein herzliches Dankeschön für ein Stück gelebte Presse- und Meinungsfreiheit. Nicht immer hat uns alles gefallen, was geschrieben wurde, manchmal auch geärgert, ein anderes Mal waren wir bei den Guten – wichtig aber war ein immer menschlich fairer Umgang miteinander. Danke dafür!
Für uns sind die Pressefreiheit und damit die Freiheit, Tatsachen, Meinungen, Stellungnahmen und Wertungen durch jede Art von Druckerzeugnissen verbreiten zu können, eine Selbstverständlichkeit. Aktuell erleben wir in der Türkei, wohin ein Staat steuert, der gerade dieses Recht unterdrückt. Unsere Erfahrungen nach den schweren Erschütterungen der Pressefreiheit in der Weimarer Republik und der anschließenden Gleichschaltung durch die nationalsozialistische Politik lassen Schlimmes befürchten. Umso mehr ist es zu beklagen, dass unsere jüngere Gesellschaft heute ihre Informationen und Meinungen größtenteils über soziale Medien bezieht – und dabei so mancher Fake-News aufsitzt. Vielleicht ist es ein Zeitgeist, für das GT ist es aber wohl unwiederbringlich das Ende einer Story. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die persönliche und berufliche Zukunft alles Gute. Und zum Abschied ein leises „Servus“.