2017 - Es gibt viel zu tun!

Kolumne Januar 2017

Das Jahr 2016 hat deutlich gemacht, dass sich die Welt verändert hat. Unsicherheit wächst. Gewissheiten erweisen sich als trügerisch, Hoffnungen zerplatzen. Als vor Weihnachten ein Lastwagen gezielt in den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche raste, wurde uns allen klar, dass der Terror zum Normalfall werden kann. Es war irgendwie zu erwarten, dass dieser „Krug“ nicht an uns vorübergehen wird. Dennoch wollten wir der Bedrohung an unsere freie Gesellschaft trotzen. Mit Berlin ist die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit offenkundig geworden. Das ist eine Zäsur. 2016 hat uns gezeigt, dass die Fortschritte einer zivilisierten Gesellschaft – unsere Demokratie, individuelle Selbstbestimmung, gefestigte Beziehungen in Europa oder auch zwischen Europa und den USA – keine Selbstverständlichkeiten sind. Wir haben mit unserer Art zu leben Rückschläge erlitten. Rückschläge, die uns weder entmutigen noch resignierend machen dürfen. Im Gegenteil: Wenn so vieles im Umbruch ist, braucht man Ankerpunkte. Mit Zuversicht und klarem Kompass müssen wir unsere Kultur und Werte verteidigen und dazu auch Grenzen markieren.

Themen dafür wird uns das Jahr 2017 zu Genüge liefern. Im Großen wie Kleinen. Wir werden nach den Ereignissen in Berlin manche Tabuthemen anders diskutieren. Schon jetzt zeigt sich etwa Bewegung bei der Haltung, abgelehnte Asylbewerber, die als Gefährder eingestuft werden, bis zu ihrer Abschiebung in Abschiebehaft zu nehmen. „Ja was denn sonst? – eigentlich eine Selbstverständlichkeit“. Wir werden in einem freien Europa unsere Grenzen schützen müssen und nur denen Einreise und Schutz gewähren dürfen, deren Identität wir kennen. Es gilt, die Gefahr ernst zu nehmen und zuerst den Schutz der Bevölkerung im Auge zu haben.

Bauen können wir im Inland auf eine gute Wirtschaftslage. Uns geht es besser als den meisten Ländern Europas. Die Arbeitslosigkeit sinkt, die Löhne und die Kaufkraft steigen. Das billige Geld der Notenbanken hält den Aufschwung in Fahrt. Wir dürfen dabei aber nicht aus den Augen verlieren, dass wir unser Land für die demografische Zeitenwende rüsten müssen und bei allen Leistungen für Europa und die Weltpolitik, das Fundament unseres Wohlstandes nicht gefährden dürfen. Die Bundestagswahl wird Themen, wie Gesundheit, sichere Renten, bezahlbare Wohnungen und auch die Tatsache, dass Menschen von ihrer Arbeit und ihrem Lohn leben müssen, in den Vordergrund rücken. Gut so! – wir brauchen wieder eine stärkere Beschäftigung mit uns selbst und unserer Zukunft. Wir alleine haben es in der Hand, gegen den aufkommenden Populismus Antworten zu finden.

Im Großen wie im Kleinen – seit der Kommunalwahl gibt es im Main-Kinzig-Kreis keine politischen Mehrheiten. Das erschwert jede Sachdiskussion. Sobald der Pulverdampf der Landratswahl verraucht ist, muss es eine Allianz der Vernunft geben. Dazu nehme ich auch meine eigene Partei in die Pflicht, um sich den Themen der Menschen anzunehmen.

So gesehen gibt es in 2017 viel zu tun. Aber es gibt auch viele Gründe, es mit Freude und Zuversicht anzugehen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein frohes und gesundes Jahr 2017.