Heiko Kasseckert: Sprache ist zentrale Voraussetzung für Integration
Kasseckert weiter: „Der im Februar von der Initiative ‚Gemeinsam aktiv für die Integration von Flüchtlingen in die Arbeitswelt – Perspektiven für Menschen, Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Hessen‘ im Rahmen des Asylkonventes der Landesregierung vorgestellte Maßnahmenkatalog erleichtert diesen Zugang zum Arbeitsmarkt und verbessert die Rahmenbedingungen für den Erwerb von Schlüsselqualifikationen, wie etwa der deutschen Sprache. Zweck ist es, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen hessischen Partnern in diesem Kernsegment der Fachkräftesicherung zu koordinieren und die unterschiedlichen Aktivitäten aufeinander abzustimmen.“
Als erstes Land baue Hessen mit dem Programm „Wirtschaft integriert“ zudem eine nahtlose Förderkette für den Spracherwerb von der Berufsorientierung bis zum Ausbildungsabschluss auf: „In jeder Phase erhalten die Teilnehmer berufsbezogene Sprachförderung. 16 Standorte des Programms haben bereits mit der Berufsorientierung begonnen. Fünf weitere Standorte werden noch eröffnen“, so Kasseckert. Rund 1.000 Plätze für Berufsorientierung mit Sprachförderung würden bis Anfang 2017 mit Beteiligung der Bildungszentren des hessischen Handwerks zur Verfügung stehen. Als Brücke in die Ausbildung diene dann eine sechs bis zwölf Monate dauernde Einstiegsqualifizierung. Dabei leisteten die Teilnehmer Praktika in Ausbildungsbetrieben ihres angestrebten Berufs. Für diese Einstiegsqualifizierung würden 700 Plätze finanziert.
Kasseckert hob hierbei das finanzielle Engagement des Landes hervor „Die Landesregierung hat die Mittel für die berufliche Orientierung und Qualifizierung jugendlicher Flüchtlinge um drei Millionen Euro für die Jahre 2016 und 2017 aufgestockt. Im Rahmen des „Ausbildungs- und Qualifizierungsbudgets“ werden zusätzlich 10,5 Millionen Euro eingesetzt, damit Sprachförderung, Qualifizierung und Ausbildung von Flüchtlingen gefördert werden kann.“ Auch Unternehmen, die einen Ausbildungsvertrag mit einem jungen Erwachsenen unter 27 Jahre mit Sprachförderungsbedarf schließen, erhielten hierfür eine Ausbildungsplatzförderung, um einen Ausbildungsanreiz zu setzen. Für das Programm „Wirtschaft integriert“ habe das Hessische Wirtschaftsministerium für die Jahre 2016 und 2017 zusätzlich elf Millionen Euro eingestellt.
„Wir haben einen Plan, wie wir mit dieser schwierigen Situation umzugehen haben und wir werden uns um die Menschen kümmern, die in unserem Land Schutz suchen und eine Bleibeperspektive haben. Unser Ziel ist und bleibt es, diesen Menschen in Hessen eine neue Heimat zu geben, sie an unserem Alltag teilhaben zu lassen und gleichzeitig die Notwendigkeit und Bedürfnisse der hiesigen Bevölkerung nicht aus dem Blickfeld geraten zu lassen. Das ist gelebte Integration und die beste Versicherung gegen die Entstehung von Parallelgesellschaften“, so Kasseckert.