Irrweg Cannabis-Freigabe

Gastkolumne Hanauer Anzeiger

Die Bürger haben Angst vor einem kalten Winter, weil Gas Mangelware und galoppierend teuer geworden ist. Das Hick-Hack über den Weiterbetrieb der Kernkraftwerke hat die Ampelkoalition aufgerieben und am Ende zu einem „faulen“ Kompromiss geführt, von dem Fachleute sagen, dass ein Ende der Stromerzeugung aus Kernenergie im April 2023 genauso unrealistisch ist, wie die Meiler zum 31.12.2022 abzuschalten. In der Ukraine setzt Russland seine Angriffe auf zivile und strategisch wichtige Ziele, wie die Energieversorgung des Landes, fort. Das ukrainische Militär stemmt sich dagegen und verteidigt auch unsere Freiheit. Die Inflation und die steigenden Energiekosten für Strom und Wärme treiben den Verantwortlichen in Wirtschaft und Industrie die Schweißperlen auf die Stirn. Die Länder Europas stehen am Vorabend einer massiven Rezession, Deutschland steuert durch illusorische Alleingänge gar auf eine Deindustrialisierung verschiedener Branchen hin. 
Eigentlich hätte und hat die Regierung genug zu tun, um sich in diesen Krisenzeiten um die wirklich wichtigen Dinge zu kümmern. Für die Ampelkoalition zählt dazu offenbar auch die Freigabe des Cannabis-Konsums. Haben wir denn wirklich keine größeren Probleme? Ich halte die Abgabe von Cannabis auch für Genusszwecke für falsch, weil damit ein Drogenkonsum verharmlost wird. Schon heute ist es erschreckend, wie viele junge Menschen offenbar im Cannabis-Konsum eine Art moderne und coole Lebensweise sehen. Aber gerade bei jungen Menschen, bei denen das Gehirn noch in der Entwicklungsphase steckt, ist wissenschaftlich unbestritten, dass Cannabis- Konsum als Einstiegsdroge für spätere härtere Drogen gilt und die medizinischen und psychologischen Risiken und Gefahren groß sind. Mit dem Argument, dass durch die Legalisierung eine Entkriminalisierung eintritt, kapituliert der Staat. Dabei ist es seine Fürsorgepflicht, die Gesundheit des Einzelnen und der Gesellschaft zu schützen. Diese Fürsorgepflicht steht über den bürgerlichen Freiheitsrechten. Man fragt sich also, wer in Berlin bedient werden soll oder was geraucht wird, um zu solchen Ergebnissen zu kommen!