Deutschland kann auch Innovation

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Neben den großen Themen, die Deutschland und die Welt in Atem halten und durch die Aggression Russlands in ganz Europa Kriegsangst herrscht, gibt es auch eine Menge guter Nachrichten. So wurde die Vorstellung der im hessischen Marburg gefertigten Impfstoff-Produktionsanlagen „Biontainer“ der Fa. BioNTech mehr beiläufig zur Kenntnis genommen, obwohl sie das Potential haben, die Welt und insbesondere Regionen, die meilenweit von unserer Versorgungsinfrastruktur entfernt sind, etwas besser und sicherer zu machen.
Die vorgestellten Biontainer sollen es Ländern in Afrika ermöglichen, den Corona-Impfstoff vor Ort herzustellen und nicht teuer importieren zu müssen. Die Herstellanlagen werden dabei in Standardcontainern in Deutschland installiert und schlüsselfertig nach Afrika geliefert. In diesen Ländern herrscht aktuell eine sehr niedrige Impfquote – die Bewältigung der weltweiten Corona-Pandemie wird aber nicht ohne die Einbeziehung dieser Schwellenländer möglich sein. Unter allen Weltregionen ist Afrika die mit dem schwächsten Impfstatus. Von den rund 1,4 Milliarden Einwohnern des Kontinents sind bislang nur zwölf Prozent vollständig gegen Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Virus geimpft. Die Impfraten in der EU und den USA liegen bei mehr als 70 Prozent, in Südamerika und China bei mehr als 80 Prozent.

Durch den modularen und skalierbaren Ansatz können schlüsselfertige mRNA-Produktionsstätten auf allen Kontinenten eingerichtet werden. Dieses Beispiel zeigt, dass in Deutschland Innovation und Entwicklung immer noch möglich sind. Früher galt Deutschland als die Apotheke der Welt, und es bleibt zu hoffen, dass die Skeptiker der Gentechnik am Beispiel der mRNA-Impfstoffe die Wichtigkeit gentechnischer Forschungs- und Anwendungsprozesse erkennen und diese Entwicklung nicht länger mit überzogenen Forderungen ausbremsen. Unternehmerischer Mut und ein hohes Maß wirtschaftlicher Risikobereitschaft bilden die Grundlage für diesen großartigen Erfolg. Das ist nicht nur ein Erfolg für das Unternehmen selbst, sondern auch für den Standort Deutschland.